Emil Schnabel: Der Erste Weltkrieg aus der Perspektive eines einfachen Frontsoldaten
Der 1. Weltkrieg wird sehr häufig (und aus Zeitmangel oft notgedrungen) aus der Adlerperspektive unterrichtet: Kriegsausbruch infolge des Attentats und der Julikrise, Augusterlebnis und Septemberprogramm, Stellungskrieg und Heimatfront, Oktoberreform und Novemberrevolution sind das Maximalprogramm, was den Schülerinnen und Schülern vermittelt wird.
Dieses Modul wechselt die Perspektive vollkommen und nimmt den 1. Weltkrieg aus der Sicht eines einfachen Frontsoldaten aus Stuttgart in den Blick. Aufgrund der äußerst günstigen Überlieferung liegen von Emil Schnabel (1886-1971) aus Stuttgart nicht nur Tagebucheinträge und Briefe an seine Frau vor, die er von der Front geschrieben hat, sondern auch viele Fotos von seinem Einsatzort im Elsaß sowie weitere Dokumente, die hier als Materialien präsentiert werden können. Die Bilder zeigen den Alltag an der Front, der nicht allein aus Kampfgeschehen bestand - aus diesem aber auch. Emil Schnabel hat darüber hinaus penibel Buch geführt: über die Briefe, die er schrieb, über die Gegenstände, die er aus eigener Tasche für den Krieg angeschafft hat u.v.m. Anhand dieser Quellen sollen die Schülerinnen und Schüler den Frontalltag in einem Mini-Projekt rekonstruieren. Dieses Projekt kann entweder herkömmlich durchgeführt werden oder als interaktives digitales Projekt mithilfe von digitalen Medien (PC, Tablet).
Zunächst werden die Schüler mit einer Reihe von Bildern konfrontiert, die Emil Schnabel an seinem elsässischen Einsatzort Niederaspach gemacht hat. Dies soll ihnen einen ersten Überblick verschaffen, sie sollen dabei aber zugleich die Fotos thematisch ordnen und sich eine Frage- bzw. Themenstellung für ihr individuelles Projekt überlegen. Im nächsten Schritt werden sie mit den Textauszügen aus Briefen und Tagebuchnotizen konfrontiert, um ihr Thema selbstständig zu vertiefen. Die Schülerinnen und Schüler fassen ihre Ergebnisse in einem Plakat (im digitalen Projekt als Powerpointpräsentation) zusammen und stellen sich diese gegenseitig vor. In einem Unterrichtsgespräch sollen einzelne Aspekte (Kriegsmüdigkeit, Informationen an der Front, Frustrationen…) nochmals thematisiert werden sowie der Quellenwert der Schnabelschen Quellen als subjektive Ego-Dokumente problematisiert werden. Für individuelle Vertiefungen und einer weiteren Auseinandersetzung mit den Originalquellen dient das Differenzierungsangebot: Nicht transkribierte Auszüge Schnabels zum Kriegsende.
Alle Materialien zum Download als zip-Datei (23 MB).
A. Das Modul als selbst organisiertes digitales Projekt in der Schule (Materialien als html)
1. Das Fotoalbum von Emil Schnabel
- Untersuche selbstständig die Bilder Emil Schnabel von der Front.
- Ordne sie verschiedenen Themenbereichen zu und entwickle eine Fragestellung für dein persönliches Projekt.
Bevor du dich an die weitere Arbeit machst, kläre mit deiner Lehrkraft, ob deine Frage- und Themenstellung tragfähig ist.
2. Tagebuch, Briefe und weitere Dokumente
- Untersuche die Tagebuchnotizen und die Briefe Schnabels im Hinblick auf deine Fragestellung hin.
- Bilder
- Briefe
Weitere Materialien:
- Hintergrund: Informationen zur Biographie Emil Schnabels
- Liste der zu erledigenden Dinge vor der Abordnung an die Front
- Liste der mitgenommenen Gegenstände
- Postkarte: Überquerung des Rheins
- Postkarte: Relief vom Oberelsaß
- Verzeichnis der Ausrüstungsgegenstände
3. Produktion: Wie hat Emil Schnabel den 1. Weltkrieg erlebt?
- Gestalte eine Powerpointpräsentation mit einem der erarbeiteten Aspekte (als Partnerarbeit oder Gruppenarbeit)
- Präsentiere dein Plakat in der Klasse.
4. Vertiefungsaspekte im UG:
- Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht: Wie sehr wurde der Frieden ersehnt?
- Informationen an der Front: Wie gut war Emil Schnabel informiert?
- Befehl und Gehorsam: Wie ging Schnabel mit seiner Rolle als einfacher Soldat um?
- ...
- Quellenwert: Wie subjektiv ist das Erleben von Emil Schnabel?
5. Differenzierung: Das Kriegsende für Emil Schnabel
B. Das Modul als konventionelles Unterrichtsprojekt (Materialien als pdf)
1. Gemeinsame DIA-Show: Das Fotoalbum von Emil Schnabel
- Ordne die Bilder verschiedenen Themenbereichen zu und notiere Fragen, die sich dir stellen.
2. Sammeln der Frage(stellunge)n
- Leitfrage: Wie war der Alltag an der Front im 1. Weltkrieg für einen Soldaten.
- Denkbare Fragestellungen:
- Alltag an der Front
- Alltag hinter der Front
- Emotionen gegenüber dem Kriegsgeschehen
3. Arbeitsphase: Tagebuch, Briefe und weitere Dokumente
- Untersuche die Bilder, Tagebuchnotizen und Briefe auf deine Fragestellung hin.
- Bilder
- Briefe
Weitere Materialien:
- Hintergrund: Informationen zur Biographie Emil Schnabels
- Liste der zu erledigenden Dinge vor der Abordnung an die Front
- Liste der mitgenommenen Gegenstände
- Postkarte: Überquerung des Rheins
- Postkarte: Relief vom Oberelsaß
- Verzeichnis der Löhnungen
- Verzeichnis der Ausrüstungsgegenstände
4. Produktion: Wie hat Emil Schnabel den 1. Weltkrieg erlebt?
- Gestalte ein Plakat mit einem der erarbeiteten Aspekte (Partnerarbeit oder Gruppenarbeit)
- Präsentiere dein Plakat in der Klasse.
5. Vertiefungsaspekte im UG
- Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht: Wie sehr wurde der Frieden ersehnt?
- Informationen an der Front: Wie gut war Emil Schnabel informiert?
- Befehl und Gehorsam: Wie ging Schnabel mit seiner Rolle als einfacher Soldat um?
- ...
- Quellenwert: Wie subjektiv ist das Erleben von Emil Schnabel?
6. Differenzierung: Das Kriegsende für Emil Schnabel
Dank gilt der Urenkelin Emil Schnabels, Claudia Eisele, die den Schatz seiner Erinnerungen hortet und ihn für dieses Modul dem LBS zur Verfügung gestellt hat.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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