Alltagsleben in der NS-Diktatur – Zustimmung, Unterdrückung und Widerstand
Widerstand: Handlungsspielräume zwischen Anpassung und Widerstand
Ort/Region |
Kurzbeschreibung |
Geislingen-Altenstadt | Showdown an der Panzersperre im April 1945 – Die mutigen Frauen von Geislingen-Altenstadt |
Showdown an der Panzersperre im April 1945 bei der (heute ehemaligen) Brauereigaststätte ‚Adler’ in GeislingenAltenstadt. |
Fast 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland findet der Geislinger Stadtarchivar Hartmut Gruber im Archiv 78 Urkunden, die vom einstigen Bürgermeister nie den Adressantinnen übergeben worden sind. Damit sollten eigentlich die mutigen Frauen von Geislingen-Altenstadt geehrt werden, die sich in den letzen Kriegstagen immer wieder aktiv und unter Einsatz ihres Lebens für die Beseitigung einer Panzersperre engagiert hatten und dadurch verhinderten, dass beim Einmarsch der amerikanischen Truppen die Stadt vor großen Opfern und Schäden bewahrt wurde. Die Unterrichtssequenz nimmt die Schülerinnen und Schüler mit hinein in den „Showdown“ an der Panzersperre im April 1945, und lässt sie auch die Aufarbeitung und späte Ehrung der mutigen Frauen von Altenstadt handlungsorientiert nachvollziehen. |
Konstanz | Fluchthilfe in die Schweiz - "kleine" Leute als große Helden? |
Josef Höfler und Luise Meier ermöglichten mit ihrem Fluchthilfe-Netzwerk 28 Jüdinnen und Juden zur Flucht in die Schweiz. |
Dieses Modul zeigt am Beispiel des Fluchthilfe-Netzwerks um die Berliner Witwe Luise Meier und den Gottmadinger Arbeiter Josef Höfler, dass auch `kleine Leute´ die Unmenschlichkeit des NS-Regimes erkannten und mutig genug waren, bei großem persönlichem Risiko anderen Menschen zu helfen. 28 jüdische Deutsche konnten dank Luise Meier und Josef Höfler in den Jahren 1943 und 1944 in die Schweiz fliehen. Damit gehört dieses Fluchthilfe-Netzwerk zu den erfolgreichsten in Deutschland. |
Geislingen | Die „Geislinger Weiberschlacht“ vom Dezember 1941. Frauen leisten Widerstand gegen die NS-Kindergartenpolitik |
|
Der massenhafte Widerstand von rund 200 Frauen in der württembergischen Kleinstadt Geislingen bei Balingen gegen die NS-Behörden, die sich im Dezember 1941 vehement der Schließung ihrer katholischen Kinderschule zugunsten eines NSV-Kindergartens (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) widersetzten, ging als „Geislinger Weiberschlacht“ in die Lokalgeschichte ein. Das Modul umfasst die Sozialgeschichte des Ortes, die unmittelbare Vorgeschichte der Ereignisse am 1. und 2. Dezember 1941 sowie deren Ablauf und das Nachspiel. Eine besonders interessante Quelle stellt der Brief einer der teilnehmenden Frauen an den württembergischen Innenminister im Januar 1942 dar. Insgesamt ermöglichen Materialien mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus eine Binnendifferenzierung. |
Albstadt-Lautlingen | Der Weg in den Widerstand: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das Attentat vom 20. Juli 1944 |
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (links) im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" bei Rastenburg, Ostpreußen am 15.7.1944; in der Mitte: Adolf Hitler |
Das Modul ist für Sek. II konzipiert und auf zwei (bis drei) Doppelstunden angelegt. Es ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Thema auf drei verschiedenen Ebenen:
Zusätzlich werden ein Vorschlag für einen - durch Schülerinnen und Schüler - geführten Rundgang durch die Stauffenberg-Gedenkstätte Albstadt-Lautlingen (incl. Materialien zur Vorbereitung) sowie ein Aufgabenblatt für den Gang durch die Ausstellung bereitgestellt. |
Württemberg | Eugen Bolz (1881-1945) – württembergischer Staatspräsident und Widerstandskämpfer |
Eugen Bolz auf einer deutschen Briefmarke von 2006 aus der Serie Aufrechte Demokraten (Michel-Nr. 2571) |
Das Modul beschäftigt sich mit dem politischen Wirken des württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz zur Weimarer Zeit sowie mit seiner Rolle im Widerstand gegen die NS-Herrschaft bis zu seiner Hinrichtung 1945. An diesem Modul können die Schülerinnen und Schüler Haltung und Handeln eines demokratischen Politikers zwischen Weimar und Nationalsozialismus erarbeiten und bewerten. Im Mittelpunkt steht die Schulung der historischen Urteilskompetenz. Das Modul ist nach Niveaustufen differenziert und richtet sich an die Sekundarstufe 1. |
Mössingen | Der „Mössinger Generalstreik“ – Warum ein schwäbisches Dorf gegen Hitler streikt |
Die Mechanische Weberei Pausa: Hier stimmte die Mehrzahl der Beschäftigten am 31. Januar 1933 für eine Streikteilnahme. |
Das Modul beschäftigt sich mit der frühesten Form des Widerstands gegen die nationalsozialistische Diktatur, dem sog. „Mössinger Generalstreik“. ... Mithilfe des Moduls erfahren die Schülerinnen und Schüler, was sich in Mössingen ereignet hat und welche besonderen Voraussetzungen Mössingen in die Lage versetzten, als einziger Ort an diesem Tag eine politische Aktion gegen das NS-Regimes zu organisieren. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich außerdem ausführlich mit Bewertungen und der Rezeptionsgeschichte dieses frühen Widerstandsaktes auseinander und lernen so exemplarisch die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik kennen. |
Mannheim |
Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim |
Das Lechleiter-Denkmal (1988) von Manfred Kieselbach in der Mannheimer Schwetzingerstadt |
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim auf vielfältige Weise stattgefunden hat. Sie lernen exemplarische mutige Menschen aus Mannheim – u.a. Marianne Cohn, Jakob Reiter, August Locherer –kennen. Das Modul ist nach drei Niveaustufen differenziert und direkt im Unterricht einsetzbar. Darüber hinaus beinhaltet es Materialien zur Erstellung und Durchführung einer interaktiven Lernorterkundung mit der Actionbound-App. |
Stuttgart | Bleiben oder Gehen – die Jugend im Bund Neudeutschland in der Zeit des Nationalsozialismus |
|
Das Modul ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Thema Widerstand im Nationalsozialismus aus Sicht Jugendlicher im Stuttgarter Raum. Als Mitglieder der Jugendgruppe Bund Neudeutschland hatten sie zuvor ein funktionierendes Vereinssystem, mithilfe dessen sie eine Gemeinschaft bildeten und ihre Freizeit nach besonderer Identität der Gruppe gestalteten. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler veränderte sich das Leben dieser Jugendlichen und sie mussten sich entscheiden, ob sie im Bund Neudeutschland bleiben oder gehen wollten. Anhand dieses Moduls können nicht nur die persönlichen Konsequenzen für die Jugendlichen und ihre Familien bei der Entscheidung für oder gegen das Hitlerregime analysiert werden, sondern auch das System der Gleichschaltung sowie die Formen des Widerstands charakterisiert werden. |
Informationspool
Planet Schule – Planet Wissen: Nationalsozialismus
Gedenktag 27. Januar : Die Erinnerung darf nicht enden
Widerstand im deutschen Südwesten: Überblick
Freiburg 1936 - Gertrud Luckner mit Aktentasche © Archiv des Deutschen Caritasverbandes
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.