Steilneset Memorial

Unterstützungs- und Ergänzungsmaterial zum Schwerpunktthema Material-Form-Raum

Steilneset Memorial in Varde, 2007- 2011

Geschichte:

Von 1600 bis 1692 wurden in Varde 91 Menschen als Hexen und Hexer verurteilt. Auf einem Scheiterhaufen wurden sie an einen Pfahl gebunden und bei lebendigem Leibe verbrannt. Hauptsächlich waren die Opfer Frauen, aber auch einige Männer wurden hingerichtet.

Die indigene Sami-Bevölkerung lebt in Varde. Steilneset heißt der Ort an der Küste, an dem die Menschen verbrannt wurden.

Liv Hellenen Willumsens Publikation „The Witchcraft Trails in Finnmark Northern Nordway“ bildet die Grundlage für die biografischen Texte der verbrannten Menschen. Auf Seidentüchern (91 Stück) sind die vermeidlichen Taten beschrieben, deren sich die Verurteilten nach der Folter selbst bezichtigten. Die Seidentücher sind im Inneren des Gebäudes ausgestellt, neben einem kleinen Fenster mit einem Licht, das immer brennt.

Feuerstelle

Blick auf Steilneset

 

Gebäude

Das Bauwerk wirkt wie ein schwebender Kokon aus Stoff. Das Material ist mit Teflon überzogenes Fiberglasgewebe. Es hat die Anmutung von Segelstoff. Der weiche textile Körper ist auf einem Holzgestell verspannt. Die Konstruktion erinnert an Gestelle der Fischer der Sami, auf welchen sie Fische trocknen. Der Baukörper ist groß genug, um 91 Fenster mit Edelstahlrahmen aufzunehmen. Der Körper bewegt sich im Küstenwind leicht, die aufgehängten Glühbirnen schaukeln dabei vor den Fenstern sanft hin und her.

Beigeordneter Glaskubus

Im Inneren des würfelartigen Gebäudes brennt ein Feuer. Es soll an den Akt der Verbrennung erinnern. Es ist eine Installation von  Louise Bourgeois (*25. Dezember 1911 in Paris; † 31. Mai 2010 in New York City ). Nach Skizzen der Künstlerin wurden Gebäude und Installation errichtet.

Die Hülle besteht aus 17 Glastafeln. Im Inneren sind sieben große Spiegel, die das Feuer vervielfachen und verzerren, angebracht.  Das Feuer lodert aus der Sitzfläche eines Stuhles.

Arbeitsblatt zum Downloaden