Die Arbeit mit dem Hörspiel - eine Annäherung

Man kann mittlerweile von einer Zeitwende sprechen, da das digitale Hörbuch die CD langsam ersetzt und es eine größere digitale Hörbuchnutzung als CD-Nutzung gibt. 2019 nutzten 23 Millionen Menschen Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts, täglich gibt es fast acht Millionen Hörer/Hörerinnen, womit sich die Zahl seit 2018 verdoppelt hat[1].  „Der typische Hörbuch-Fan ist jung, überdurchschnittlich gebildet und verfügt über ein hohes Einkommen. Auf gedruckte (oder digitale) Bücher wollen die Hörbuchfans übrigens nicht verzichten: 79 Prozent der regelmäßigen Hörer haben im letzten Jahr mindestens ein Buch gelesen – in der Gesamtbevölkerung sind es nur 71 Prozent.“[2]

Bei der Analyse von Hörspielen ist es wichtig, vorab herauszuarbeiten, wie das Hörspiel „funktioniert“ und wie es sich vom Text unterscheidet. Dabei steht im Mittelpunkt, wie Raumvorstellungen geschaffen, Figuren charakterisiert, Gefühle und Gedanken vermittelt und wie die Erzählebenen dargestellt werden und wie zwischen ihnen unterschieden wird [3]. Es ist wichtig, den Schülern/Schülerinnen erst einmal Zeit zum Einhören zu geben. Thematisiert werden muss, was die (meist gewohnte) Buchlektüre von einem Hörspiel unterscheidet. Raumvorstellungen, Figurencharakterisierungen, Gedanken- und Gefühlsäußerungen sowie die Darstellungen von Erzählebenen unterscheiden sich und müssen erarbeitet werden. Das angebotene Arbeitsblatt (.docx, .odt, .pdf) führt die Lernenden zunächst an die Hörspielanalyse heran und sollte vor dem Anhören des Textes erarbeitet werden.

 

Das Hörspiel im Unterricht

Zunächst sollten die Schüler/Schülerinnen Zeit haben, sich an das Hören zu gewöhnen, es wird nur der erste Teil des Hörspiels vorgespielt. Häufig gibt es beim ersten Hören Widerstand, da es für die Lernenden anstrengend ist, nur zu hören. Sie sind es gewohnt, beim Lesen zurück- oder vorgreifen zu können. Ggf. sollte der Ausschnitt wiederholt vorgespielt werden, da beim ersten Mal nicht alles verstanden wird und die Schüler/Schülerinnen sich einhören müssen. Bevor die Arbeit mit dem "Hörzettel" (mit Lösungen) (.docx, .odt, .pdf) beginnt, sollte ein Tafelanschrieb angefertigt werden:

 

Im Anschluss wird das Hörspiel schrittweise angehört, nach jedem Track wird das Gehörte gesichert. Wenn sich "eingehört" wurde, können auch zwei oder drei Tracks auf einmal gehört werden. Ein vollständiges Anhören des Tracks bietet sich unseres Erachtens nach nicht an, weil die Konzentration nach drei Tracks am Stück massiv nachlässt. Wichtig ist, dass die Lernenden Zeit haben, in der Tabelle Notizen (!) zu den W-Fragen zu machen:

  • Wer spricht wann und wo?
  • Was ist der Gesprächsanlass?
  • Was ist das Gesprächsthema?
  • Wie stehen die Figuren zueinander?

 

Nach dem Anhören des ganzen Hörspiels werden einzelne Passagen wiederholt im Unterricht angehört und analysiert. Dazu ist es nötig, dass die Schüler/Schülerinnen auch die Texte zum Bearbeiten bekommen.

 

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[1] https://magazin.audible.de/audible-hoerkompass-2019/

[2] https://magazin.audible.de/audible-hoerkompass-2019/

[3] Karla Müller: Hörtexte im Unterricht. Poetische Texte hören und sprechen. Seelze 2012, S. 103.


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Quelle: https://www.schule-bw.de

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