Terror und Verfolgung - gegen das eigene Volk

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Alltagsleben in der NS-Diktatur – Zustimmung, Unterdrückung und Widerstand

Ort/Region

Kurzbeschreibung

Frühe Verfolgung Andersdenkender

Achern "Unwertes Leben"? "Euthanasie" in der Illenau

Schule für Volksdeutsche

"Reichsschule für Volksdeutsche Achern" in den Räumlichkeiten der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Illenau (1942)

Anhand des vorliegenden Moduls lässt sich die Verfolgungsgeschichte von Menschen mit körperlichen und psychischen Krankheiten aus der Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern im Rahmen des Verbrechenskomplexes der NS-„Euthanasie“ untersuchen.

In der ersten Doppelstunde stehen inhaltlich exemplarische Opfer des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aus dem südlichen Oberrhein im Zentrum. Die zweite Doppelstunde fokussiert das Verhalten des Illenauer Anstaltsleiters, Dr. Hans Roemer, im Kontext der „Aktion T4“. Dabei wird überprüft, inwiefern Roemers Kritik der Krankentötungen als Widerstand zu bezeichnen ist.

Stuttgart Der Geschichtsort „Hotel Silber“: Ausgrenzung und Verfolgung am Beispiel der Gestapo-Zentrale in Stuttgart

Hotel Silber 1900

Das Hotel Silber um 1900 in dem Zustand vor der Bombardierung 1944

Das Hotel Silber, das während der NS-Zeit als Gestapo-Zentrale von Württemberg diente, wurde 2018 als "Ort des historisch-politischen Lernens und der Begegnung" unter der Gesamtverantwortung vom Haus der Geschichte eröffnet. Die Austellung dokumentiert am originalen Schauplatz das Wirken und Handeln der Geheimen Staatspolizei und beleuchtet damit deren Funktion als wichtiges Herrschaftsinstrument der NS-Diktatur.

Mit Hilfe dieses Moduls können die Lehrkräfte einen Besuch des Hotel Silber in einer Doppelstunde vor- und in einer weiteren Doppelstunde nachbereiten. Die angebotenen Materialien stellen fünf konkrete Beispiele von Tätern und Opfern der Gestapo Stuttgart vor, an denen die politische und rassische Verfolgung des NS-Staates deutlich wird.

Stetten am kalten Markt Die ersten NS-Verfolgungsaktionen 1933 am Beispiel des KZ Heuberg. Welche Funktion hatten die frühen Lager?

Fotoserie aus: Stuttgarter neues Tagblatt – Wochenausgabe vom 20.4.1933

Das KZ Heuberg bei Stetten am kalten Markt war das erste Konzentrationslager in Südwestdeutschland. Es steht für die einerseits chaotische Anfangsphase, aber gleichzeitig für den raschen Ausbau und die Festigung der NS-Herrschaft. Welche Funktion hier die frühen KZs hatten, ist die Leitfrage dieses Unterrichtsmoduls. Sie wird beantwortet anhand biografischer Quellen und Darstellungstexte sowie zahlreicher Artikel aus der Lokalpresse – der Bezugsraum ist das Oberamt Balingen und einzelne Gemeinden im angrenzenden Hohenzollern.

Die Materialien ermöglichen Individualisierung und Binnendifferenzierung, da sie unterschiedliche Komplexitätsstufen umfassen und je nach Unterrichtsplanung ausgewählt und kombiniert werden können.

Welzheim

Das Konzentrationslager Welzheim - Ein KZ mitten in der Stadt

KZ Welzheim Gefängnisgebäude

In diesem Modul beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Aspekten des KZ Welzheim. Zum einen stehen dabei Informationen über das KZ, wie z.B. die Entstehung, der Lageralltag, Opfer und Täter im Vordergrund. Auf der anderen Seite stellt das „KZ mitten in der Stadt“ auch eine historische Verantwortung dar, mit der man sich in Welzheim, wie ja auch an vergleichbaren Standorten, lange schwergetan hat. Deshalb wird auch der heutige Umgang mit diesem Erbe thematisiert und insgesamt die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung im Umgang mit dem Nationalsozialismus gestellt
Ulm

Das KZ Oberer Kuhberg bei Ulm – der NS-Terror wird entfesselt

Zugang zum KZ Oberer Kuhberg am 1. Mai 1934

Zugang zum KZ Oberer Kuhberg am 1. Mai 1934

 Die Schülerinnen und Schüler lernen das KZ Oberer Kuhberg als frühes Lager der NS-Diktatur kennen: Die Hintergründe der frühen Verfolgungen im NS-Staat (Haftgründe, Häftlinge, Haftbedingungen und Propaganda) spielen die zentrale Rolle in der ersten Doppelstunde, die auf einen Besuch des Lernorts vorbereiten soll. Die zweite Doppelstunde widmet sich der Reflexion des Häftlingsalltags sowie einer Verortung der sog. „frühen Lager“ in der Geschichte des Nationalsozialismus. Das Modul enthält Material auf unterschiedlichen Komplexitätsstufen und differenziert darüber, dass Schüler unterschiedlich umfassende Aufgaben gestellt bekommen, die sie in der gleichen Zeit absolvieren.
Südbaden "Homosexuelle sind Staatsfeinde" - Denunziation und Verfolgung in Südbaden 1933-1945

Verurteilungen des Landgerichts Freiburg 1935 - 1945 wegen des § 175 StGB

Anhand des vorliegenden Moduls lässt sich die Verfolgungsgeschichte homosexueller Männer aus Südbaden während des Nationalsozialismus untersuchen.

Thematisch steht in der ersten Doppelstunde unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsgeschichte die Radikalisierung der Verfolgung vom Verbot homosexueller Lokale und Vereine bis hin zur Inhaftierung Homosexueller und deren Stigmatisierung in den Konzentrationslagern im Zentrum. In der zweiten Doppelstunde werden mithilfe der vergleichenden Biografiegeschichte männliche Opfer des § 175 StGB aus Südbaden untersucht.

Schorndorf

Verfolgung vor der Haustür – Gottlob, Marie, Anton, Helene, Eugen, Wilhelm und Olga …

Gedenkplatte des Mahnmals auf dem Alten Friedhof

Gedenkplatte des Mahnmals auf dem Alten Friedhof

Am Beispiel der württembergischen Kleinstadt Schorndorf werden Schicksale von Menschen vorgestellt, die nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörten.

Die exemplarischen Beispiele handeln von der Verfolgung Andersdenkender, der Verfolgung aus rassischen Gründen, „Euthanasie“-Verbrechen, Denunziation von Wehrmachtsangehörigen und von den Schicksalen einiger Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen.
In den Arbeitsblättern werden Differenzierungsangebote gemacht und Gegenwartsbezüge hergestellt.

Ravensburg

"Wohin bringt ihr uns?" NS-"Euthanasie" am Beispiel von Weissenau

Ständiges Denkmal in der ehem. Pforte der Heil- u. Pflegeanstalt Weissenau

Am Beispiel der NS-„Euthanasie“ lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sich die NS-Politik in Berlin auf das Leben in einer kleinen Kreisstadt wie Ravensburg auswirkte. Damit werden die Konsequenzen des gleichgeschalteten, zentral organisierten NS-Staats nachvollziehbar. Darüber hinaus steht die Verfolgung der psychisch und körperlich behinderten Menschen beispielhaft für die ideologisch begründete Rassenpolitik der Nationalsozialisten. Auch die individuellen Konsequenzen der Ausgrenzung und Vernichtung für die Opfer und deren Angehörigen werden thematisiert.

Verfolgung jüdischer Mitbürger

Freiburg NS-Terror in Freiburg und Südbaden

Kollage mit Spuren des NS-Terrors in Freiburg und Südbaden.

Der Terror der Nationalsozialisten hat in Freiburg und Südbaden vielfältige Spuren hinterlassen: Ein Wegweiser nach Gurs und ein Denkmal auf der 'Blauen Brücke' erinnern an die Deportation und Ermordung von als jüdisch definierten Freiburger:innen. In diesem Modul untersuchen die Schüler:innen Auszüge aus dem NS-Blatt Der Alemanne beispielsweise zur Inschutzhaftnahme politischer Gegner  oder die Berichterstattung zur Zerstörung der Freiburger Synagoge.

Creglingen Biographisches Lernen am Beispiel der Judenverfolgung in Creglingen und Bad Mergentheim in Klasse 9

odesanzeige für Hermann Stern, erstes Mordopfer der SA im März 1933

Todesanzeige für Hermann Stern, erstes Mordopfer der SA im März 1933

Das vorliegende Modul richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler der Sek. I. (Klasse 9) , es werden Materialien für das G-, M- und E-Niveau bereitgestellt. Anhand dieses Moduls wird die Judenverfolgung im Dritten Reich beispielhaft anhand der Judenverfolgung im Main-Tauber-Kreis dargestellt. In der ersten Doppelstunde beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem ersten Pogrom mit Todesfolgen in Württemberg, dem Pogrom in der Stadt Creglingen am 23. März 1933. Anhand der Person des Pfarrers Hermann Umfried untersuchen die SuS im Anschluss beispielhaft den Widerstand gegen die Gräueltaten der Nationalsozialisten.
Die zweite Doppelstunde hat die Flucht aus der Stadt Bad Mergentheim im Anschluss an den Novemberpogrom 1938 zum Thema. Anhand einer Podiumsdiskussion beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage „gehen oder bleiben“?
Ravensburg Die "Arisierung" am Beispiel Ravensburg

SA-Mitglieder blockieren den Eingang zum jüdischen Warenhaus "Wohlwert" (Ravensburg, 01.4.1933)

In der ersten Doppelstunde beschäftigen sich die Lernenden (Sek.I) mit drei Fallbeispielen, die jeweils unterschiedliche Formen der Arisierung exemplarisch verdeutlichen. Im Anschluss rücken die Profiteure der Arisierung in den Blick und es werden auf „die vielleicht viel wichtigere Frage, was hätte man lassen können“ (Prof. Thomas Schnabel, Haus der Geschichte), Antworten gesucht.
Abschließend reflektieren die Schülerinnen und Schüler den heutigen Umgang mit der NS-Vergangenheit und die Erinnerungskultur.
Daran anschließend wird in der zweiten Doppelstunde der Blick geweitet. Ausgangspunkt ist eine Warenhausfiliale der jüdischen Familie Knopf in Ravensburg. Mittels eines WebQuests zu den verschiedenen Filialen der Warenhauskette recherchieren die Lernenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Arisierung und überprüfen, inwiefern das Beispiel Ravensburg "typisch" für Süddeutschland war.

Haigerloch Eine hohenzollerische Kleinstadt und die Schoah: Die jüdische Gemeinde Haigerloch 1933 bis 1942

Letztes Kapitel eines Leidensweges:
Bahnhof Haigerloch

Das Unterrichtsmodul thematisiert die Frage, wie sich die antisemitische Politik der Nationalsozialisten in einer schwäbischen Kleinstadt durchsetzte und konkretisierte, wo sie an ihre Grenzen stieß und wie sich auch die Einwohner Haigerlochs in die Fragen nach Schuld und Verantwortung für die Verbrechen der Schoah verstrickten.

In der ersten Doppelstunde verdeutlicht das Schicksal der jüdischen Familie Spier auf ergreifende Weise, dass die Entscheidung auszuwandern oder in Haigerloch zu bleiben in dem Spannungsfeld von Ablehnung und Solidarität durch nichtjüdische Mitbürger, von lokaler Verwurzelung und staatlicher Repression gefällt werden musste.

Mannheim

Die Deportation der Mannheimer Juden nach Gurs

Gedenkstele Schulhof Friedrich-List-Schule Mannheim

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Deportation der Mannheimer Juden nach Gurs auseinander und erkennen, dass die Deportation nicht heimlich stattgefunden hat. Sie lernen Oskar Althausen, Dr. Eugen Neter und Kurt Bigler kennen, die im Internierungslager Gurs waren.

Das Modul ist nach drei Niveaustufen differenziert und direkt im Unterricht einsetzbar. Darüber hinaus beinhaltet es Materialien zur Erstellung und Durchführung einer interaktiven Lernorterkundung mit thinglink.

Stuttgart

„Reichskristallnacht“. Der Pogrom im November 1938 in Stuttgart. Ein Quellen- und Arbeitsbuch für den Geschichtsunterricht. Bearbeitet von Michael Hoffmann, Jürgen Lotterer und Roland Müller in Verbindung mit Karin Winkler, Stuttgart 2008.

Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof

Bisingen Das KZ-Außenlager Bisingen – Entgrenzung und Erinnerung

"Wüste"-Werk 2 und KZ Bisingen (gesamt)  vom 16.04.1945

... Mithilfe des Moduls erfahren die Schülerinnen und Schüler, was sich in Bisingen ereignet hat, unter welchen Bedingungen das Lager existiert hat und wie es von Häftlingen, Tätern und Dorfbewohnern wahrgenommen wurde, und lernen so den Begriff des „entgrenzten Terrors“ kennen.

Außerdem beschäftigt sich das Modul mit dem Schweigen und der Aufarbeitung nach 1945 und zeigt, wie die Gemeinde Bisingen den „Mut zur Verantwortung“ gefunden hat.

 Spaichingen Das KZ vor der Haustür - KZ Spaichingen, ein Außenlager von Natzweiler-Struthof

Ehemaliges KZ-Gebäude - Fotografie von 1952

Im diesem binnendifferenzierten Unterrichtsmodul (G/M/E) erarbeiten die Schülerinnen und Schüler ausgehend von der Gedenkstätte in einem Gruppenpuzzle die Themenbereiche Geschichte des Außenlagers, Lageralltag der Häftlinge, Beobachtungen und Reaktionen der Bevölkerung, Verantwortliche und Täter, Todesmarsch und Gedenken/Erinnerung. Damit soll das Bewusstsein geschaffen werden, dass es neben den bekannten KZ wie Buchenwald, Dachau oder Auschwitz auch kleinere Lager gab, die für das NS-System wichtig waren - wie dieses hier in Spaichingen. Am Ende der Einheit wird über Wege des Umgangs mit dieser Vergangenheit reflektiert.

Außenlager des KZ Dachau

Überlingen Zwangsarbeit im Überlinger Stollen und die Erinnerung daran

 KZ-Friedhof bei Birnau (2017)

Das Modul für die Sekundarstufe I setzt sich mit der NS-Zwangsarbeit im Überlinger Stollen auseinander. Am regionalgeschichtlichen Beispiel können allgemeine Merkmale von Zwangsarbeit herausgearbeitet und übertragen werden. Des Weiteren steht die Diskussion, ob und wie an die Zwangsarbeit heute erinnert werden soll bzw. kann, im Zentrum. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, einen eigenen Mahnmalentwurf zu gestalten und ihn auf die Aussageabsicht im Bezug zu den bereits erarbeiteten historischen Fakten zu überprüfen. Alle Materialien sind nach Niveaustufen differenziert.

Informationspool

Planet Schule – Planet Wissen:
Nationalsozialismus 
Spuren der NS-Zeit

Gedenktag 27. Januar : Die Erinnerung darf nicht enden

Terror gegen das eigene Volk: Überblick

Deportation

Bruchsal, 22.10.1940 - Menschen jüdischen Glaubens - Deportation ins KZ Gurs/F

Verfolgung vor der Haustür:

 


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